Israelitischer Tempel i Poolstraße i Hamburg
Der Israelitische Tempel in der Poolstraße i Hamburg-Neustadt var frå 1844 til 1931 synagogen til den reformjødiske Neue Israelitische Tempel-Verein. Synagogen vart bygd i tida 1842–1844 etter tekningane til arkitekten Johann Hinrich Klees-Wülbern, som tidlegare hadde teikna Israelitisches Krankenhaus. I dag finst berre restane av den vestlege forhallen og den austlege apsisen att av den ein gong treskips synagogen som separate krigsruinar — hovudskipet vart øydelagt i 1944.
Arkitekturen til reformsynagogen
Den vestlege forhallen med fasaden
Fasaden på inngangsfløya i vest var flankert av to slanke, åttekanta tårn inspirert av minaretar og tok òg opp i seg andre element frå nymaurisk arkitektur.[1] så vel som frå klassisistisk-nygotisk byggjestil. Inngangsportalen hadde ein hebraisk chronostichon som overskrift. Omsettinga er: ‘Signa er den som kjem i den Eviges Namn.’ Den hebraiske teksten har talverdien [5]604, som etter den jødiske kalenderen svarar til 1844 evt. Lovtavlene ved mønet og davidsstjerna i rosettglasa markerer at dette er ein synagoge.
Ein del trekk ved byggverket følgte ikkje de tradisjonelle mønstra for synagogar, men var basert på reformrørsla: Hovudporten gikk inn til vestibylen — som var felles for kvinner og menn. Til venstre for inngangen til hovudrommet var kvinnegarderoben og troppa til galleriet — som i tillegg til kvinnegalleriet inneheldt både pipeorgel og eit korloft der eit delvis betalt blandakor song.[2] Herregarderoben låg til høgre for døra til hovudrommet.
Hovudskipet og det austlege apsisbygget
Det 40 m x 23 m store hovudskipet med bogetak hadde plass til 380 menn. Sidegalleria der kvinnene satt var ikkje bak gitter; det var dermed muleg å ha augekontakt mellom kvinne- og mannsseksjonane.
Almemoren (tebáen) var udekorert og var ikkje lenger midt i rommet men nær innerveggen. Dermed var Hekhál, tebá og prekestol rett ved kvarandre — inspirert av oppsettet i protestantiske kyrkjer. Desse brotta med den tradisjonelle synagogearkitekturen gjorde det nye tempelet ueigna for jødiske gudstenester i ortodokse augo.[3]
Denne artikkelen er ikkje ferdig omsett enno. |
Im Ostgebäude mit der Apsis befanden sich links ein geräumiges Sitzungszimmer und rechts das Rabbinerzimmer. Dieser Ostteil hatte hinten einen separaten Eingang; im Dachgeschoss befand sich eine Dienerwohnung.[4] Nach der Zerstörung der Synagoge war auch dieses Teilgebäude nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig bewohnt.
Freistehend und Hinterhof
Die Lage des Tempels war ein Kompromiss zwischen einer freistehenden Synagoge und einer Hinterhofsynagoge. Der Tempelverein war verpflichtet worden, vier direkt an der Poolstraße stehende Häuser zusammen mit dem Grundstück für den Tempel zu kaufen. Diese Vorderhäuser an der Poolstraße wurden − auch aus finanziellen Gründen − nicht abgerissen. Es blieb jedoch ein großer Vorplatz vor dem Gotteshaus, so dass der Tempel auf Bildern den Eindruck einer freistehenden Synagoge machte. Die rechtliche Gleichberechtigung mit den christlichen Konfessionen war noch nicht erreicht und dies nötigte zu Kompromissen.[5]
In einem Schreiben der Tempeldirektion von 1841 an den Hamburger Senat zur Zeit des Bauantrags heißt es:
- Wir sind bei dem vorläufig entworfenen Bauplane von der Ansicht ausgegangen, daß es der Gottesverehrung ebensowenig würdig ist, das ihr gewidmete Haus den Blicken der Menge geflissentlich auszusetzen, als es ihr sorgsam zu entziehen.[6]
Geschichtliche Entwicklung
Überblick
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es sowohl eine rechtliche Emanzipationsbewegung als auch eine religiöse Reformbewegung der Juden. Im Zusammenhang mit der Reformbewegung ist der 1817 gegründete Hamburger Tempelverein durch seine Reformen besonders bekannt geworden. Der Neue Tempel (Name für die Reformsynagoge und für die Tempelgemeinde) in der Poolstraße 12−13 wurde vom Tempelverein ab 1829 geplant, weil ein erster provisorischer Tempel im Alten Steinweg 42 (Ecke Brunnenstraße, ebenfalls in der Neustadt) zu klein geworden war. Der Tempelverein hatte sich inzwischen von 65 (1817) auf etwa 800 (1841) zum Teil wohlhabende Mitglieder vergrößert und der Bau des Gotteshauses wurde Anfang der 1840er Jahre beantragt und genehmigt. Der Tempel wurde ein paar Tage vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schanah am 5. September 1844 um 19 Uhr feierlich eingeweiht. Zuvor gab es eine ereignisreiche Entwicklung, die mit den ersten Erfolgen der Judenemanzipation Anfang des 19. Jahrhunderts begann. Die Reformsynagoge wurde bis 1931 als Bethaus benutzt.
Judenemanzipation und Hamburger Brand
Seit der französischen Besetzung Hamborgs zwischen 1806 und 1814, aber besonders in den 1840er Jahren, vollzog sich mit der Emanzipation der Juden ihre rechtliche Verbesserung bis hin zur Gleichstellung. Nach dem Hamborger Brand von 1842 gehörte sie zu den Konsequenzen, die man aus den Mängeln der alten Strukturen zog.[7] Durch Hamborger Ratsbeschluss wurden am 5. Dezember 1842 Erwerbseinschränkungen für Israeliten aufgehoben und 1860 durch eine Reform der Staatsverfassung die Rechtsstellung der Juden erheblich verbessert.
Salomon Heine, ein angesehener Bürger der Stadt und Mitglied im Vorstand des Tempelvereins, hatte während des Hamborger Brandes sein Haus zum Abriss freigegeben, um eine Schneise schlagen zu lassen. Tatsächlich endete das Feuer dort. Nach dem Brand unterstützte der Bankier die Stadt beim Wiederaufbau. Die Grundsteinlegung des Tempels fand 1842 nicht öffentlich statt, weil der Tempelverein die Bürger, die durch den Brand obdachlos geworden waren, nicht brüskieren wollte.
Reformbewegung und Tempelverein
Gleichzeitig mit der Judenemanzipation bildete sich in Deutschland eine an der jüdischen Aufklärung (Haskala) orientierte Reformbewegung des Judentums, die eine religiöse Erneuerung hervorrief, die noch heute vor allem in Nordamerika fortbesteht. Israel Jacobson, Hoffaktor von Jérôme Bonaparte, gründete 1810 als erster in Seesen (und später in Kassel) eine reformorientierte Schulsynagoge.
Aus dieser Bewegung des Reformjudentums heraus gründeten 65 jüdische Hausväter im Dezember 1817 in Hamborg den Neuen Israelitischen Tempelverein und bauten 1818 ihr provisorisches erstes Gotteshaus in der südlichen Neustadt. Darunter waren auch Honoratioren wie Meyer Israel Bresselau, Lazarus Gumpel and Ruben Daniel Warburg. Dies war die Geburtsstunde der Hamborger Tempelbewegung. Beim ersten Tempel handelte sich um die erste offizielle deutsche Reformsynagoge mit Orgel, deutscher Predigt und gemischtem Chorgesang.[8] Diese Reformen mit der Übernahme einer klassizistischen Kirchen-Bauform, Ähnlichkeit zwischen der Amtstracht der Pastoren und Rabbiner bewirkte eine Akkulturation der Israeliten in Hamborg.
Salomon und Riesser
Der Rabbiner[9] Gotthold Salomon und der Politiker Gabriel Riesser waren Symbolfiguren für die Verbindung von politischer Judenemanzipation und der religiösen Reform des Tempelvereins.
- [Lasst uns] ... auf den Tag schauen, wo wir als freie Menschen Bürgerheil und Bürgerglück mit erstreben dürfen,
heißt es in einem Gebet von Gotthold Salomon am 18. Okt. 1843 zum 25jähriges Bestehen des Hamburger Tempelvereins.[10] Salomon schrieb Streitschriften gegen Friedrich Traugott Hartmann 1835 und Bruno Bauer 1843, die sich gegen die Judenemanzipation aussprachen und wurde 1848 als Mitglied des Liberalen Wahlvereins in die verfassunggebende Versammlung („Konstituante“) in Hamborg gewählt.[11]
Gabriel Riesser, Politiker, Publizist und später Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung, war sowohl Kämpfer für die Emanzipation der Juden als auch von 1840 bis 1843 Mitglied der Direktion des Hamburger Tempelvereins. Er erreichte 1843, dass der Poolstraßentempel auf den Namen des Tempelvereins gekauft und eingetragen werden durfte. Bisher mussten Juden (im Gegensatz zu den christlichen Konfessionen) Synagogen auf den Namen einer Privatperson erwerben. Riesser wurde 1859 nach langen Kämpfen Obergerichtsrat in Hamborg und damit der erste jüdische Richter in Deutschland.
Merkmale der Reform des Tempelvereins
Während der Leipziger Messe 1820 wurden Gottesdienste im Stil des Hamborger Tempels gehalten, die die Reformbewegung auch im Ausland allgemein bekannt machten. In den USA wurde 1842 nach Hamborger Vorbild der Tempel Har Sinai in Baltimore gegründet. Diese Gemeinde hatte das umstrittene Hamborger Tempelgebetbuch übernommen. 1845 folgten in New York City der Temple Emanu-El. Heute gibt es in den USA sehr viele Reformgemeinden nach Hamborger Vorbild.[12]
Besondere Merkmale der Reformen waren die Neuordnung des Gottesdienstes, die eine Orientierung an den christlich-protestantischen Gottesdienst nicht leugnen konnte, und die Neugestaltung der Synagoge als Tempel:
Die Predigt wurde als besonderer Bestandteil des Gottesdienstes in deutscher Sprache gehalten und der Rabbiner im Ornat übernahm eine besondere Rolle im Gottesdienst, der bisher in der Regel allein vom Kantor (Chazzan) gehalten wurde. Von Eduard Kley wurde das Bar Mitzwa-Fest (religiöse Mündigkeit, erstes öffentliches Vorlesen aus der Tora für Jungen) durch eine Art jüdischer Konfirmation für Jungen und Mädchen ersetzt. Die Gebete wurden teilweise in deutscher Sprache oder nach sefardischem Vorbild gemäß dem Aufsehen erregenden Hamburger Gebetbuch gesprochen oder gesungen. Die Frauenräume wurden als Empore gestaltet und nicht mehr vergittert. Das Gotteshaus hieß Tempel. Damit wurde die ausschließliche Orientierung auf das Ziel aufgegeben, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen.[13]
Der erste Hamburger Tempelstreit
Diese Reformen führten zum ersten Hamburger Tempelstreit. Die Gründung des Neuen Tempelvereins erregte inhaltlich großes Aufsehen. Für die Orthodoxie inakzeptabel war z. B. der Satz in einer Predigt Salomons von 1825 „Dies ist die Mitte unseres Neuen Jerusalems“ – „…eine deutlichere Abkehr und stärkere Identifikation mit der neuen Heimat ist unvorstellbar“[14] Programmatisch und provokant wirkte die für das Bethaus gewählte Bezeichnung “Neuer Tempel“, die als deutliche Abkehr einer Sehnsucht nach Jerusalem verstanden wurde und eine Identifikation mit dem deutschen Vaterland zum Ausdruck brachte.[15] Aber auch formal-kirchenrechtlich war unklar, welche Organisation zur Vertretung der Juden in Hamborg berechtigt war. Der Hamborger Senat schlichtete 1819 die Auseinandersetzung einfach dadurch, dass er eine Trennung der jüdischen Gemeinde verbot. Es gab danach eine Deutsch-Israelitische Gemeinde Hamburgs (DIGH) mit mehreren Kultusverbänden, eine Neuerung, die als Hamborger System bekannt wurde:
- Der Deutsch-Israelische Synagogen-Verband
- Der Israelitische Tempel-Verband (Name allerdings noch bis 1868 ausnahmsweise: Verein) [16]
- Die Dammtor-Synagoge (ab 1895 erbaut, ab 1912 Verein, ab 1924 eigenständiger Kultusverband) [17]
Nach jahrelangen Auseinandersetzungen wurden am 3. November 1867 die „Statuten der Hamburger Deutsch-Israelitischen Gemeinde“ verabschiedet und alsbald vom Senat bestätigt. Eine Spaltung der Gemeinde wurde dadurch verhindert. Diese Statuten bildeten bis zur Auflösung der Gemeinde im Jahre 1938 die Grundlage ihrer Existenz. 1868 wurde aus dem bisherigen Tempelverein der Israelitische Tempel-Verband.
Der zweite Hamburger Tempelstreit
Der zweite Hamburger Tempelstreit entbrannte 1841, als das inzwischen bekannt gewordene Hamburger Gebetbuch in einer Neuauflage erschien. Den orthodoxen Rabbinern war das Gebetbuch zu liberal. Sie nahmen die Neuauflage zum Anlass, die schon 1818 ausgesprochene heftige Kritik an der Gebetsreform zu bekräftigen.[18]
Der bedeutendste Gegenspieler der Hamburger Reformbewegung war der Rabbiner Chacham Isaak Bernays, der 1841 eine öffentliche Bekanntmachung gegen das neue Gebetbuch des Tempelvereins schrieb. Darin wurden die Gebetstexte als eine „Verstümmelung“, „Abweichung“ und „Zerstörung“ des Gebetgeistes angeprangert.[19] Der konservative Oberrabbiner beanstandete, dass essenzielle Teile der alten hebräischen Ordnung (Seder) fehlten, verfälscht wurden oder durch deutsche Texte ersetzt worden waren. Inhaltlich gab es im Gebetbuch und im Reformprogramm eine Tendenz vom Messianismus und Zionismus zum Liberalismus und zur patriotischen Rechtsstaatlichkeit: Statt der Bitte um Rückkehr nach Israel hieß es im neuen Gebetbuch (Hamburger Tempelgebetbuch von 1841) nunmehr „Befreiung von Unterdrückung und Ungerechtigkeit“ in ihren jeweiligen Ländern.[20]
«I to ulike parti» − Heines skildring
Diktaren Heinrich Heine, som vart støtta av den reformorienterte onkelen Salomon Heine frå Hamburg, såg farane som ei religiøs splitting i jødedommen kunne føre med seg, og han skildra situasjonen i Hamburg i slutten av 1843 — altså kort tid føre fullføringa av Poolstraße-tempelet — slik:
Die Juden teilen sich wieder ein |
Musikken i Poolstraße-Tempelet
Tilnærminga til musikken i tempeltenesta var ein oppsiktsvekkjande reform. Det at eit kor i ein synagoge song på galleriet til akkompagnement av pipeorgel var noko heilt nytt og utløyste heftige diskusjonar.[22] Kantoren var ikkje organist, men ein innleigd ikkje-jøde, ettersom instrumentalmusikk på sjabbát tradisjonelt blir rekna som forbode for jødar.[23]
Kantoren i Tempelsamfunnet, David Meldola, introduserte portugisarjødiske melodiar og song med sefardisk uttale, som vart rekna som språkleg korrekt i samtida,[24] men mange blant det asjkenaziske fleirtalet i Tempelet kjente dette som eit tradisjonsbrott. Somme gonger vart til og med den melodiske resitasjonen av bønene og bibeltekstane sett på som utdaterte og vart erstatta av enkel høgtlesing. Nye komposisjonar vart òg skrivne til songane og korstykka i tempelet.
Forfatteren Eric Werner hevder at musikeren Felix Mendelssohn komponerte et korstykke på den 100. salmen (“Jauchzet dem Herr alle Welt”) spesielt for innviinga av templet på Poolstrasse.[25] Faktisk finst deler av ei brevveksling mellom formannen i Hamburger Tempelverein Maimon Fraenkel og Felix Mendelssohn bevart der det blir bede om ein slik komposisjon. Eit av spørsmåla som vart diskutert i denne brevvekslinga var om ein skulle ta Martin Luthers omsetting av Davidssalmane (som Felix Mendelssohn føretrekte) eller omsettinga til Moses Mendelssohn, Felix sin bestefar. Faktisk vart den 100. salmen sungen på hebraisk ved opningsseremonien under innberinga av Toraen.[26] Det er derfor tvil om den tapte versjonen var komponert av Felix Mendelssohn .[27]
Det var først etter marsrevolusjonen i 1848 at dei meir konservative menigheitene òg begynte å ta opp musikkspørsmåla. Ifølgje ei teljing frå 1933 hadde 74 jødiske samfunn i Tyskland orgel på den tida. [28]
Frå 1855 delte Joseph de Mose Piza og David Meldola kantortenesta. Begge var portugisarjødar. Meldola pensjonerte seg i 1859, Piza døydde i 1879. Påfølgjande kantorar ved tempelet var Ignaz Mandl (som òg satt i styret for tempelforeininga frå 1884 til 1922,[29]) Moritz Henle (frå 1879 til han døydde i 1925) og Leon Kornitzer (frå 1913 til han emigrerte i 1939).
Gudstenesta i Poolstraße-tempelet
Dei geistlege i tempelet var: Eduard Kley, Gotthold Salomon, Naftali Frankfurter, Hermann Jonas, Max Sänger, David Leimdörfer, Caesar Seligmann, Paul Rieger, Jacob Sonderlich, Schlomo Rülf og Bruno Italiener.
I dei tidlege åra pressa rabbinarane reformen så kraftig at somme medlemmar av tempelsamfunnet gjorde motstand fordi dei tykte reformane gikk for langt. To gudstenester vart haldne på fredagskveldane heilt inn i 1860-åra. Den første var den vanlege kabbalàt sjabbát før kiddúsj heime på kvelden; den andre vart halden seint på fredagskvelden av omsyn til forretningsmenn. [30]
Seinare snudde situasjonen seg: Predikantane vart meir konservative og forsøkte her og der å oppheve eller svekke reformar. I 1867 vart Max Sänger, som vart rekna for å vera ortodoks, tilsett som etterfølgjar av den nyleg avdøde Naftali Frankfurter.[31] 30 år etter innføringa av sefardisk uttale vart asjkenazisk uttale innført att[32] og rabbinarane kalla seg geistlege att - i motsetning til det meir provoserande reformuttrykket predikantar..
Spørsmålet om kven som skulle ta over etter Gotthold Salomon vekte elles òg ein del oppsikt — ikkje minst fordi stillingsannonsen som vart publisert bad om ein ugift teolog, noko som var svært uvanleg for ei rabbinarstilling. [33]
Weitere Entwicklungen in der Tempelgemeinde
In den Jahren 1857 und 1858 wurde in direkter Nachbarschaft zum Poolstraßentempel die Kohlhöfensynagoge errichtet. Sie war die erste freistehende Synagoge in Hamburg.
Im Jahre 1861 führte Hamburg als erster Staat in Deutschland die Zivilehe ein, was einen Einschnitt besonders in die jüdische Gemeindeautonomie bedeutete. Die Konsequenzen aus der Verfassungsreform von 1860 wurden durch das Gesetz betreffend die Verhältnisse der hiesigen israelitischen Gemeinden vom 4. November 1864 gezogen: Der Gemeindezwang wurde aufgehoben und die Möglichkeit des Austritts aus der Gemeinde eröffnet.
Die jüdischen Hausvorstände zahlten ihre Steuern an die gemeinsame Deutsch-Israelitische Gemeinde. Zehn Prozent davon konnte man für einen der Kultusverbände bestimmen. Eine Finanzierung der Tempelgemeinde geschah außerdem durch Vermietung der Sitzplätze im Tempel.
War die Tempelgemeinde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch ihre Reformen sehr bekannt geworden, so hatte sie doch in der zweiten Hälfte nicht mehr den erwarteten Zulauf. Auch wenn der Tempelverein sich vorwiegend aus wohlhabenden Mitgliedern zusammensetzte, gab es immer wieder Geldprobleme. Die orthodoxen Synagogengemeinden waren populärer, wesentlich mitgliederstärker und dadurch auch finanziell besser abgesichert als die Tempelgemeinde.
Ende des 19. Jahrhunderts flohen viele jüdische Immigranten aus Osteuropa nach Hamburg, insbesondere nach den Pogromen im Russischen Reich nach dem Attentat auf Zar Alexander II. 1881. Hamburg als Auswanderungshafen wurde eine wichtige Zwischenstation auf dem Wege nach Nordamerika. Jüdische Emigranten gründeten nach Hamburger Vorbild neue Tempelgemeinden in den USA.
1910 führte die Tempelgemeinde monatlich eine Sonntagsveranstaltung ein, die allgemein Anklang fand.[34] Die Prediger Dr. Leimdörfer und Dr. Sonderling hielten abwechselnd religiös-wissenschaftliche Vorträge. Zwar wurde dies vereinzelt vom orthodoxen Judentum als Sonntagsgottesdienst angeprangert, aber die Kritik war längst nicht mehr so emotional wie im frühen 19. Jahrhundert, denn die orthodoxen Rabbiner sahen in der Tempelgemeinde keinen starken Gegner mehr.[35]
Die Amtseinführung des letzten Rabbiner des Tempels Dr. Italiener 1929 wurde als eine große Feier gestaltet. Unter seiner Leitung sei die Tempelgemeinde zu einer lebendigen jüdischen Gemeinschaft geworden, heißt es in Berichten.[36]
Orientierung zum Grindel
Ende des 19. Jahrhunderts erschien vielen Juden das Wohnumfeld im alten Judenviertel der Neustadt als beengt und zu ärmlich. 1861 wurde die Torsperre Hamburgs aufgehoben und 1865 die Gewerbefreiheit eingeführt. Besonders aber nach dem Abschluss der Judenemanzipation mit der Reichsgründung 1871 und dem gleichzeitigen Beginn der Gründerjahre wurden die Stadtteile jenseits des neuen Dammtors um das Grindelviertel bevorzugtes Ansiedlungsziel der jüdischen Bevölkerung.
Die Bevölkerungsentwicklung um die Jahrhundertwende kann man folgender Tabelle entnehmen:[37]
Anzahl jüdischer Einwohner im | Jahr 1895 | Jahr 1925 |
---|---|---|
Altstadt/Neustadt | 9211 | 1453 |
Rotherbaum/Harvestehude/Eimsbüttel | 3858 | 10774 |
Diese neue Situation führte zum Bau der Neuen Dammtor-Synagoge (1895, Beneckestraße 2-6, heute auf dem Campus der Universität Hamburg) und der Hauptsynagoge am Bornplatz (1906, heute Joseph-Carlebach-Platz). Auch der Tempelverband plante einen größeren Tempel und zwar in der Oberstraße (Oberstraße 120 in Hamburg-Harvestehude), der 1931 eingeweiht wurde. Bis 1938 wurde diese neue Reformsynagoge als Bethaus benutzt und musste dann zwangsverkauft werden. Heute ist dort das Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rundfunks.
In der Poolstraße fand 1931 der letzte Gottesdienst statt und das Tempelgebäude diente danach dem Tempelverband als Magazin. 1937 wurde es verkauft. Ihm blieben die Zerstörungen der Reichspogromnacht 1938 erspart: Es war keine aktive Synagoge mehr und die Nationalsozialisten sahen bei Hinterhofsynagogen zudem die Gefahr, dass das Feuer auf die Nachbargebäude übergriff. Im Zweiten Weltkrieg wurden im ehemaligen Tempel Schulbänke gelagert und im Juli 1944 zerstörte ihn ein Bombentreffer der Alliierten bis auf die erhaltenen Reste.
Nachfolgend sind Grabstätten von in diesem Artikel erwähnten Personen aufgeführt. 1935 forderte der Hamburger Senat, den jüdischen Friedhof am Grindel (Rentzelstraße) zu räumen. Die Gebeine der Toten und Hunderte von Grabsteinen wurden 1937 auf den Jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf überführt:
- Grabmal Gabriel Riesser auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf.jpg
Grabmal Gabriel Riessers, Direktorium des Tempelvereins
- Grabplatte Isaac Bernays auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf.jpg
Grabplatte Isaac Bernays', Oberrabbiner, Kritiker der Tempelbewegung
- Grabplatte Lazarus Gumpel auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf.jpg
Grabplatte Lazarus Gumpels, Gründungsmitglied des Tempelvereins
- Grabplatte Naftali Frankfurter auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf.jpg
Grabplatte Naftali Frankfurters, Rabbiner am Tempel
Notida
Noverande ruinar
I dag inneheld vestportal-ruinen ein bilverkstad, ei gullsmedforretning og ein låsesmed. Det finst i alt fire minnetavler som viser til den tidlegare synagogen.[38] Das Denkmalschutzamt der Hamburger Kulturbehörde førte i 2003 Poolstraße 11, 12, 13, 14 (så vel restane av den tidlegare bakgårdssynagogen som dei tilhørande bustadhusa som ligg i Poolstraße) inn i minnesmerkelista for Hamborg.[39] Ein minnestad er ikkje sett opp, og apsisbygninga forfell.
Noverande kulturliv
To kunstnarar frå Hamborg har arbeidd systematisk med synagogen og skapt kunstverk med bakgrunn i honom:
Den 23. og 24. august 2003 stilte kunstnaren Arne Kübitz ut ein modell av synagogen bygd av deler frå gamle skrivemaskiner under namnet «Sporsøk» på utsillinga «Art meets Großneumarkt» in Hamborg.[40] Kunstnaren Heiner Studt har laga fire større grafiske arbeid med synagogen som tema, og i tillegg ein bildeserie frå dei attverande delene av vestportal-ruinen.
Fotnotar
- ↑ På 1800-talet vart den mauriske arkitekturen sett på meir som typisk jødisk enn som muslimsk.[1]
- ↑ Sjå Zeitungsbericht 1856, Andreas Brämer: Judentum und religiöse Reform. Der Hamburger Israelitische Tempel 1817-1938 Hamburg 2000 S. 202
- ↑ Julia Seidler: Der Hamburger Prediger Gotthold Salomon (1784-1862) und sein Wirken für das Reformjudentum. Magisterarbeit (mscr), Berlin 2004, s. 59
- ↑ Wieder gemäß oben genannter Gebäudeskizze
- ↑ Dies steht auch im Zusammenhang mit Hinterhofsynagogen, weil die freistehe Kirche ein Privileg der christlichen Konfessionen war. Vgl. auch Andreas Brämer, S. 42
- ↑ Schreiben der Tempeldirektion an den Senat vom 21.7.1841, Staatsarchiv Hamburg, vgl. auch: Andreas Brämer, S. 42 Anm. 114 S. 104
- ↑ Ulrich Bauche, Vierhundert Jahre Juden in Hamburg
- ↑ Ursula Wamser/Wilfried Weinke (Hrsg.): Eine verschwundene Welt: Jüdisches Leben am Grindel. Überarbeitete Neuauflage Hamburg 2006. S. 66
- ↑ Die Rabbiner im Tempel werden auch vielfach Prediger genannt
- ↑ Seidler, S. 54
- ↑ Bauche, Vierhundert Jahre... S. 301
- ↑ vgl. den Aufsatz von Rose Proszowski über den Beginn des progressiven Judentums.
- ↑ Andreas Brämer, Judentum und religiöse Reform Der Hamburger Israelische Tempel 1817 - 1938 Hamburg 2000
- ↑ Kommentar Seidler 54
- ↑ Harold Hammer-Schenk: Synagogen in Deutschland. Bd. 1, Hamburg 1981, S. 154, ISBN 3-7672-0726-5
- ↑ Der Hamborger Senat tolerierte trotz Trennungsverbot 1819 noch vorläufig und ausnahmsweise die Organisationsform Verein, siehe Dokument in: Andreas Brämer, Judentum, S. 132
- ↑ Andreas Brämer, Judentum, S. 266 Anmerkung 818
- ↑ Ein englischsprachiger Weblink spricht sogar von einem Bann 1818 des Rabbinerrats (the dayanin of the Beth Din): "Directly after the publication of the new prayer book in 1818 the dayanin of the Bethdin of the orthodox German-Israelite Community posted a ban"
- ↑ Andreas Brämer, Judentum... S. 177 (Text des Originaldokuments)
- ↑ Seidler 47/48
- ↑ Verse aus: Heinrich Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen, Caput XXII
- ↑ Andreas Brämer: Judentum und religiöse Reform, s. 15 - I 1818 publiserte den ungarske rabbineren Aaron Chorin en bok til forsvar for orgelet i synagogen.
- ↑ Michael Kogelin: Zu Fuß durch das jüdische Hamburg, 2009, s. 112.
- ↑ Andreas Brämer: Judentum und religiöse Reform, s. 15
- ↑ Eric Werner, «Felix Mendelssohn’s Commissioned Composition for the Hamburg Temple. The 100th Psalm (1844)» i: Musica Judaica 7/1 (1984-1985), s.57; sjå òg: dette nettessayet av Hirsch
- ↑ Møtereferater i Andreas Brämer: Judentum und religiöse Reform, s. 191
- ↑ sjå nettessayet av Hirsch
- ↑ «Music» i Encyclopaedia Judaica 12, s. 650
- ↑ A. Brämer: Judentum und religiöse Reform, Hamburg 2000, s. 248.
- ↑ Ruben Maleachi: Die Synagogen in Hamburg.
- ↑ Andreas Brämer, S. 211
- ↑ Ruben Maleachi: Die Synagogen in Hamburg, Wamser/Weinke, 2006, s. 67; Andreas Brämer: Judentum, s. 61.
- ↑ Andreas Brämer, Judentum, S. 61
- ↑ So die Allgemeine Zeitung des Judentums vom März 1910. zitiert von Joseph Norden, Dokument in: Andreas Brämer, Judentum... aaO. S. 231
- ↑ Joseph Norden, in: Andreas Brämer aaO. S. 231
- ↑ Wamser/Weinke 2006 S. 67
- ↑ summiert aus einer umfangreicheren Tabelle siehe Wamser/Weinke S. 20
- ↑ [Fire minnetavler:] To rett på fasaden mot Poolstraße (nr. 11 og 14), ei ved apsisbygninga og ei ved skulen som ligg rett attmed. Denna siste inneheld òg opplysningar om rabbinarane.
- ↑ Sjå her
- ↑ Sjå her
Litteratur
- Andreas Brämer: Judentum und religiöse Reform. Der Hamburger Israelitische Tempel 1817-1938" Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2000 ISBN 3-933374-78-2
- Harold Hammer-Schenk: Synagogen in Deutschland. 2 Bde, Hamburg 1981, ISBN 3-7672-0726-5
- Julia Seidler: Der Hamburger Prediger Gotthold Salomon (1784-1862) und sein Wirken für das Reformjudentum. Magisterarbeit (mscr), Berlin 2004
- Ulrich Bauche (Hrsg.): Vierhundert Jahre Juden in Hamburg: eine Ausstellung des Museums für Hamburgische Geschichte vom 8.11.1991 bis 29.3.1992. Hamburg: Dölling und Galitz, 1991. ISBN 3-926174-31-5
- Ursula Wamser/Wilfried Weinke (Hrsg.): Eine verschwundene Welt: Jüdisches Leben am Grindel. Überarbeitete Neuauflage Hamburg 2006. ISBN 3-934920-98-5
- Michael Koglin: Spaziergänge durch das jüdische Hamburg. Geschichte in Geschichten, Hamburg 1998.
- Ruben Maleachi: Die Synagogen in Hamburg. Staatsarchiv Hamburg, maschinenschriftlich ohne Signatur. Veröffentlicht in: Mitteilungen des Verbandes ehemaliger Breslauer und Schlesier in Israel e.B. Nr. 46-47 Mai 1980
- Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg: Jüdische Stätten in Hamburg - Karte mit Erläuterungen. 3. Aufl. Hamburg 2001, unverkäuflich.
- Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Hrsg.): Das Jüdische Hamburg – ein historisches Nachschlagewerk, Göttingen 2006
- Irmgard Stein: Jüdische Baudenkmäler in Hamburg, Hamburg 1984
- Wilhelm Mosel: Wegweiser zu den ehemaligen Stätten jüdischen Lebens oder Leidens in Hamburg, Hamburg 1983
- Nachum T. Gidal: Die Juden in Deutschland von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik [1988] 1997
- David Leimdörfer: Der Hamburger Tempel Hamburg 1889
Lenkjer
- Artikel zum Tempel vom Hamburger Denkmalschutzamt
- Der Tempel auf der Homepage des Künstlers Arne Kübitz
- Englischsprachiger Artikel über den Tempel
- Englischsprachiger Artikel über die 100.Psalm-Mendelssohn-These
Denna artikkelen er heilt eller delvis basert på artikkelen «Israelitischer Tempel Poolstraße» frå Tysk Wikipedia og kan kopierast, distribuerast og/eller endrast slik det er sett opp i GNU fri dokumentasjonslisens. |